Es ist mal wieder soweit: Das Fernweh und die Sehnsucht nach entfernten Orten haben unweigerlich zugeschlagen. Kann man es einem bei dem Wetter hierzulande auch verdenken? Während Frühling & vorsommerliche Temperaturen nach wie vor auf sich warten lassen, macht mir eine bestimmte Sache extrem zu schaffen und zwar das stetige Dauergrau. Tagein, tagaus diese graue Suppe am Horizont, da kann man schon mal in Lethargie verfallen. Um mich selbst ein Stück weit vom anhaltenden Schlechtwetter-Blues zu heilen, habe ich mir überlegt, dass ich Euch heute von der Schönheit Oslos und dem damit verbundenen Fjord berichten möchte. Obwohl unsere Zeit in Oslo nur sehr begrenzt war, haben wir versucht, das Bestmögliche herauszuholen und jeden Blinkwinkel im Umfeld der Innenstadt zu erkunden. Und stellt Euch bitte einmal vor: Tatsächlich mag es Leute geben, die Oslo weder cool noch schön finden. Was ich (ehrlich gesagt) kaum nachvollziehen kann, denn ich war von der ersten Minute an begeistert. Oslo ist zwar nicht besonders groß, dennoch benötigt man eindeutig mehr als anderthalb Tage, um die kleine Metropole am Fjord ausreichend zu erkunden. Aus diesem Grund wird das auch kein typischer Städtetrip Guide mit Tipps, wo man die besten Restaurants & Bars findet, sondern vielmehr eine Hommage an eine Stadt, die immer noch viel zu unterschätzt wird.
Sehnsuchtsort Oslofjord <3
Die Welt im Wandel: Stetige Hiobsbotschaften über Kriege, Inflation & künstlich erzeugte Krisen nagen am Nervenkostüm. Kommt dann auch noch ein stressiger 9to5 Job hinzu, hegt man den
unvermeidlichen Wunsch aus diesem Hamsterrad ausbrechen zu wollen. Verständlich. Auch mir ergeht es hin & wieder so, weswegen ich Optionen zur Seelenpflege abchecke. Als ich kurz vor
Weihnachten die Mini Kreuzfahrt nach Norwegen
im Internet entdeckte, war ich sofort aus dem Häuschen. Wie lang hatte ich davon geträumt, endlich einmal die nördlichen Länder zu bereisen. Je nördlicher, desto besser dachte ich mir.
Auch wenn ein Großteil unserer Gesellschaft exzessive Sonnenanbeter sind und von den gemäßigteren Zonen nichts wissen wollen, ist die Reise in den Norden definitiv einen Tipp wert. Diese Momente
in der mystischen Umgebung der Fjorde sind schlichtweg unbeschreiblich. Wenn auch Du Dich mal so richtig geerdet fühlen möchtest, kann ich Dir einen Trip in nordische Gefilde nur empfehlen.
Okay, wie bereits erwähnt war unsere Zeit vor Ort sehr begrenzt. Aufgrund der Tatsache, dass wir über Silvester in Oslo waren, hatten wir gerade einmal sagenhafte 28 Stunden Zeit, um die
norwegische Hauptstadt mit ihrer charmanten Umgebung zu erkunden. Sportlich, nicht wahr? Was uns aber trotzdem nicht davon abhielt, zwei Ausflüge zu buchen, um das Maximum an touristischem Sightseeing herauszuholen. Am Silvestertag hatten wir einen Tourguide für einen Stadtspaziergang gebucht und am Neujahrstag
eine Stadtrundfahrt durch Oslo & zum berühmten Holmkollen. Beide Touren triften zwar nur so vor klassischer Touri Attitüde, doch wenn man einen derart straffen Zeitplan hat, muss man eben das
Beste daraus machen.
Sieht man sich die Bilder des Eingangsposts an, wird schnell klar, warum der Oslofjord ein Sehnsuchtsort ist. Mystische Landschaften, eine unberührte Natur und schaukelnde Segelschiffe in den
rauen Wellen der Ostsee machen für mich dieses besondere Flair aus. Eine Mischung aus moderner Metropole und Rückzugsort. Wenn das Ganze dann
auch noch mit glitzernden Eiskristallen gepaart ist, bin ich komplett hin & weg. Norwegen und insbesondere Oslo sind schon etwas ganz Besonderes, wenn man auf Action & Kultur in der
Einöde nicht verzichten möchte *Zwinker*
Von Kultur über Architektur bis hin zur hippen Kunstszene: Oslo hat einiges zu bieten!
Auch wenn ich vorab gestehen muss, dass ich kein Freund von Großstädten bin, könnte ich mir ein Leben in Oslo durchaus vorstellen. Wäre da nur nicht dieser dekadente Lifestyle. Oslo ist eine sehr urbane Stadt, die sich ihren coolen Lebensstil aber auch einiges kosten lässt. Von der Millionärsnachbarschaft bis hin zum
gesponserten Studenten ist alles vertreten. Nur was man ganz sicher kaum findet, sind sozial benachteiligte Menschen. Zumindest war das mein Eindruck in diesen 28 Stunden Aufenthalt. Norwegen
gilt als sehr wohlhabendes Land und das spürt man mit jeder Faser. Vor allem wenn es darum geht, Besucher mit imposanten Architekturbauten oder epochalen Kunstwerken zu beeindrucken. Wer von Euch
kennt eigentlich das Kunstwerk "Der Schrei" von Edvard Munch? Als absoluter Liebhaber des Expressionismus (ich liebe Dahli), habe ich mich selbstverständlich für Werke wie dieses interessiert.
Dass Edvard
Munch seinerzeit allerdings Norweger war und ihm in seiner Wahlheimat Oslo gleich ein ganzes Museum gewidmet wurde, war mir bis zu meinem Kurztrip in den hohen Norden weniger klar. Ein
weiteres Indiz dafür, dass Kunstliebhaber in der coolen Fjordregion voll auf ihre Kosten kommen.
Aber nicht nur das: Die verhältnismäßig kleine Metropole Oslo kann auch in Sachen "Architektur & Szeneviertel" ordentlich punkten. Insbesondere das Hafenviertel Aker Brygge, eine Shopping,- und Restaurantmeile mit besonderem Flair, sollte beim Besuch des norwegischen Hotspots nicht außer Acht gelassen werden.
Hier kommen Hipster & Alteingesessene gleichermaßen auf ihre Kosten. Vor allem die Nähe zum Fjord ist dieser ganz besondere Sehnsuchtsort, von dem ich zu Beginn des Posts sprach. Etwas, dass
wir chronisch Gestressten ständig in uns haben und das dringend befriedigt werden muss. Einmal Oslofjord und die dauerhaft geschundene Seele ist für Wochen geheilt.
Was ist das Besondere an Oslo?
Eine sehr gute Frage! Es gibt einige Fakten, die eindeutig für Oslo sprechen. Oslo ist nah. In nicht einmal zwei Flugstunden ist man bereits in der kulturellen Weltmetropole Norwegens angekommen.
Nimmt man allerdings, wie ich, eine Kreuzfahrt in Kauf, dauert die Überfahrt selbstverständlich etwas länger. Dann muss man schonmal mindestens 22 Stunden Fahrt einplanen, die auf einem
Kreuzfahrtschiff aber garantiert keine Schande sind. Oslo ist unheimlich sauber. OMG! Spätestens nachdem ich in Luzern & Oslo war, ist mir klar geworden, wie
dreckig Deutschland mittlerweile ist. Unser Land geht in sämtlichen Belangen den Bach runter und beim Thema "Sauberkeit" ist es ganz besonders auffällig. Nirgendwo ist es dreckiger als in
Deutschland. Egal ob ich in Holland, Spanien, Norwegen oder der Schweiz bin: Der gefühlte Wohlfühlfaktor ist in allen europäischen Nachbarstaaten um Längen besser als in Deutschland. Traurig,
aber wahr. Eventuell sollte das mal zu denken geben, was ich jedoch stark bezweifeln werde...
Das war schon alles?
Nein! Bevor ich mich dem Ende meiner Erkundungstour widme, wollte ich Euch noch schnell ein paar Fakten über Oslo erzählen, die einem normalerweise nicht so einfach mitgeteilt werden ;-) Oslo ist
zwar die Hauptstadt Norwegens und gilt als absolute Weltmetropole, im Verhältnis zu anderen Großstädten ist sie allerdings recht klein. Mit gerade einmal 700.000 Einwohnern ist die Hauptstadt
Norwegens recht überschaubar. Dafür ist sie extrem fortschrittlich anderen Nationen gegenüber. Auch wenn ich dieses Thema nicht unbedingt gutheiße bzw. sehr kritisch sehe, ist Oslo bereits
zu 90% auf Elektromobilität umgestellt. Im restlichen Umland fahren nicht weniger Menschen elektrisch (80%), was jedoch nicht zuletzt der
Regierung geschuldet ist, da diese ihren Bürgern horrende Steuern für Benziner aufbrummt. Ein Manko, das ich nicht gutheiße, aber mit dem man durchaus leben kann. Vor allem dann, wenn man sieht,
auf welch wichtige Dinge Norwegen sonst Wert legt:
Die Natur ist den Nordmännern mehr als heilig. Weder findet man in Norwegens Umgebung schäbige Solarzellen, noch Windräder. Flora & Fauna
werden nicht bewusst nachhaltig geschädigt. Wie wichtig den Einwohnern das Thema "Natur" ist, zeigt sich auch daran, dass die Regierung den Bürgern verboten hat, in die Wälder zu bauen. Wald
& Wiesen stehen nämlich unter Natuschutz, weswegen statt
Windrädern lieber Bäume gepflanzt werden.
Einen negativen Punkt möchte ich dennoch anmerken: Auch vor Oslo hat der Boom um
die Elektroroller nicht Halt gemacht, weswegen im Zentrum nicht weniger dieser hässlichen Teile herumliegen wie in Dortmund. Und obwohl Oslo sehr mondän & weltgewandt wirkt, darf man sich
nicht gänzlich von seiner überaus modernen Coolness täuschen lassen. Denn auch hier wird der Gedanke des Sozialismus aktuell ganz groß geschrieben, so dass Steuern
& Abgaben auf 35-40% hochgeschraubt wurden, während die Mieten ins Unermessliche steigen. Ihr seht also: Auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt. Betrachtet man den
Oslofjord allerdings als reinen Sehnsuchtsort, benötigt man garantiert kein Geld, um genießen zu können. Mit der richtigen Einstellung kann man das auch ganz umsonst haben <3
Xoxo Eure
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