Ahoi Ihr Lieben. Nach nunmehr sieben Wochen Abstinenz mit einigen Turbulenzen, möchte ich mich heute endlich einmal mit einem neuen Beitrag zurückmelden und Euch von der aufregendsten Kurzreise meines Lebens berichten. Die Franny hat nämlich über Silvester eine Mini-Kreuzfahrt nach Norwegen gemacht, was eindeutig die coolste & spontanste Entscheidung der letzten Zeit war. Eigentlich hätte ich mich auch gern zeitnah im amourösen Bloggergeschehen zurückgemeldet, doch leider traf es mich - wie gefühlt 80% der Deutschen - zu Beginn des Jahres viral, so dass ich erst einmal wieder flachgelegen habe. Nervig. Infolgedessen entstand zu allem Überfluss auch noch eine sehr schmerzhafte Zyste in meinem Körper, welche versuchte, mir das Leben unheimlich schwer zu machen, so dass ich mich kaum auf die wesentlichen Dinge konzentrieren konnte. Das allerdings ist eine andere Baustelle über die ich sicherlich zeitnah auch noch berichten werde. Jedenfalls war es mir aus den genannten gesundheitlichen Gründen kaum möglich Euch von meiner wirklich äußerst coolen Mini-Kreuzfahrt durch die mystischen Fjorde zu berichten.
Mit Color Line von Kiel nach Oslo
Man gönnt sich ja sonst nichts. Schon lange hatte ich immer mal wieder über das Thema "Kreuzfahrten" nachgedacht. War mir jedoch nicht sicher, ob es mir gefallen würde auf einem Klotz in
Hochhausmanier über die Meere zu schippern. Bisher stand ich klassischen Kreuzfahrtschiffen eher skeptisch gegenüber. So trendy Harmony of the Seas, MSC oder Aida auch sein mögen, so riesig
erschienen sie im Gegenzug, was mich - ehrlich gesagt - etwas abgeschreckte. Die Vorstellung, zwei Wochen auf einem dieser Kolosse mit überwiegend altem Publikum unterwegs zu sein, behagte mir
nicht gerade sehr. Lange Zeit hielt ich nichts von dieser Art des Reisens. Bis zu dem Zeitpunkt als ich Sehnsucht nach den nordischen Gefilden bekam. Fortan wollte und sollte ich meine
Perspektive ändern. Ein Blick über den Tellerrand hinaus kann manchmal wahre Wunder wirken. Anfang Dezember überkam uns das Gefühl über Silvester etwas Besonderes machen zu müssen. Nach zwei
Jahren Coronawahnsinn stand uns das schließlich zu. Kurzerhand recherchierte ich im Internet und wurde prompt fündig: Eine Minikreuzfahrt nach
Norwegen wurde mir angezeigt, welche sich derart verlockend anhörte, dass ich sämtliche Bedenken über Bord warf.
Obwohl es für eine spontane Buchung schon fast zu spät war, hatten wir Glück und konnten noch zwei 3-Sterne-Plus Kabinen samt Verpflegungsupgrade im wunderbaren Oceanic á la Carte Restaurant ergattern. Unsere Kabinen befanden sich im Innenbereich auf Deck 10, was für eine Mini-Kreuzfahrt von dreieinhalb Tagen
vollkommen ausreichend war. Um ehrlich zu sein, muss ich keinen Ausblick nach draußen haben, wenn ich mich ohnehin nur zum Schlafen &
Stylen in der Kabine befinde. Ist man allerdings zwei Wochen unterwegs, kann ich es selbstverständlich nachvollziehen, dass man hin & wieder auch mal einen Blick nach außen
werfen möchte.
Nun war es also soweit: Am 30.12.2022 betrat ich erstmals ein Kreuzfahrtschiff und war - Entgegen aller Bedenken - vom ersten Moment an verzaubert. Niemals hätte ich es mir träumen lassen, dass
mich Schiffe dieser Superlative doch in ihren Bann ziehen können. Wobei die Color Fantasy eigentlich kein Kreuzfahrtschiff im klassischen Sinne ist: Mit einer Länge von 224m und einer Breite von
35m bietet das Schiff der Color Line nicht nur Platz für circa 2750 Passagiere, sondern vor allem auch für rund 750 Fahrzeuge, weswegen die Color Fantasy streng genommen eine Fähre mit Kreuzfahrt
Charakter ist :-)
Willkommen in meiner sympathischen 3-Sterne-Plus Innenkabine
Aufgeregt und neugierig zugleich betrat ich erstmals eine Schiffskabine. Die Erwartungen waren nicht all zu groß, denn wenn man bedenkt, dass viele Passagiere Platz finden müssen, können die
Kabinen nicht einem Loft gleichen. Dennoch war ich beim Betreten meines kleinen aber feinen Reiches mehr als positiv überrascht. Mit meiner Bordkarte öffnete ich die Eingangstür und bekam sofort
dieses sympathische Ambiente präsentiert. Ein gemütliches Doppelbett, zwei kleine Nachtschränke, ein Spiegel im Bullaugenformat nebst
Kleiderschrank & Mini Schminktisch sollten fortan mein Reich für die nächsten drei Tage bilden. Auch wenn 10,5m² nicht gerade groß sind, so ist es doch ausreichend für einen Kurzurlaub wie diesen. Reist man allerdings mit sehr viel Gepäck, kann es
unter Umständen schon etwas eng werden. Glücklicherweise konnte ich meinen Koffer unter dem Bett verstauen, so dass er nicht groß störte. Auch wenn es uns Ladies manches Mal etwas schwerfällt,
kann man sich mit einer kleinen Kabine durchaus arrangieren. Mir hat sie jedenfalls sehr gut gefallen. Sauber, kompakt, sympathisch.
Kurzurlaub auf der Color Fantasy
Nie im Leben hätte ich es für möglich gehalten, Silvester auf einem Schiff zu verbringen. Doch dank Spontanität gepaart mit etwas Reisefieber haben wir das einfach in die Tat umgesetzt. Wie bereits oben kurz erwähnt, hatte ich schon seit Langem das Bedürfnis endlich einmal die nordischen Länder zu bereisen. Auch wenn ich den Sommer und alles Tropische wahnsinnig liebe, spielt der Winter eine nicht unerhebliche Rolle in meinem Leben. Schon als Kind konnte ich es kaum erwarten, dass es draußen endlich kalt wird, schneit und ich meine Skier herausholen durfte. Mindestens einmal im Jahr sind wir in den Harz oder nach Tschechien in den Kurzurlaub gefahren, weswegen mich dieses winterliche Flair bereits damals maßgeblich geprägt hat. Vermutlich ist das auch der Grund, warum ich diese unbewusste Sehnsucht nach knackig kalten Momenten in idyllischer Kulisse immer wieder habe. Dass es allerdings eine Kreuzfahrt zu den Fjorden werden würde, hätte ich mir zwar auch niemals träumen lassen, umso neugieriger war ich dann jedoch. Trotz anfänglicher Skepsis großen Schiffen gegenüber, war ich wahnsinnig aufgeregt.
Franny auf einer Mini-Kreuzfahrt: Es geschehen noch Zeichen & Wunder!
Kreuzfahrten sind doch nur etwas für Rentner. Denkste! Natürlich konnte auch mich des Vorurteils nicht erwehren, dass Kreuzfahrten lediglich dem betagteren Publikum vorbehalten sind, doch zum Glück habe ich einen Blick über den Tellerrand gewagt, sonst wäre ich nicht in diesen Genuss gekommen. Obwohl die Color Fantasy nicht als klassisches Kreuzfahrtschiff geführt wird, so fehlt es einem während des Aufenthaltes an nichts. Als ich das Schiff erstmals betrat, konnte ich sofort spüren, warum so viele Menschen begeisterte Kreuzfahrer sind. Gepackt & überwältigt von der Präsenz des Schiffes, bestaune ich den Eingangsbereich auf Deck 7, welcher fortan den Rahmen für sämtliche Aktivitäten bildete. Ob im Casino, beim Flanieren über die Schiffspromenade, einem kühlen Blonden im Pub oder einem erholsamen Aufenthalt im Spa: Die Color Fantasy bietet für jeden Gast den passenden Freizeitrahmen. Langweilig wird es auf Kreuzfahrtschiffen garantiert nicht und mir ohnehin nicht, denn mein Kurzurlaub war prall gefühlt mit einer Menge Aktivitäten.
Während der Überfahrt von Kiel nach Oslo genoss ich in erster Linie das gute Klima und an zweiter Stelle das hervorragende "kulinarische Ambiente". Aufgrund der Tatsache, dass die Reise über Silvester selbstverständlich ein Stück weit etwas Besonderes war, durften wir in den Genuss einer exzellenten Sterneküche mit 4-Gänge-Menü sowie passenden Weinen kommen. Achtern auf Deck 6 befindet sich das Oceanic á la Carte Restaurant mit herrlichem Ausblick auf´s Meer. Nicht nur, dass das Essen dort sensationell gut war, auch das Interior des Schiffes hat mich wahnsinnig beeindruckt. Wenn man links oder rechts die Treppe hinunterschritt, hatte man schon ein wenig das Gefühl, seinen eigenen "Rose Moment" im Titanic Stil zu haben. Einfach traumhaft schön. Ich mein: Schaut Euch die Bilder an, mehr muss man sicherlich nicht sagen :)
Zwischen Fjorden, Hipster Attitüde & tiefer Naturverbundenheit
Wie bereits erwähnt, stand für mich das Inhalieren der Natur an allererster Stelle. Ich wollte jeden Moment dieser eisigen Kulisse in vollen Zügen genießen, was mir angesichts des vollgepackten Sightseeing-Programms auch gelungen sein dürfte. Als wir am Silvestermorgen im Hafen von Oslo eingelaufen waren, starteten wir direkt zu einem ausgiebigen, vierstündigen Spaziergang durch die norwegische Haupstadt. Mutig, ich weiß. Unsere Bedenken, dass wir uns so kurz vor Silvester eventuell übernehmen könnten, wischten wir einfach beiseite. Schließlich war unsere Zeit in diesem faszinierenden Land rar und man musste alles herausholen, was irgendwie möglich war. Meines Erachtens nach hat es sich aber auch voll gelohnt. Oslo ist eine wahnsinnig hippe Stadt mit amourösem Wickinger Flair, so dass vier Stunden zum Erkunden leider viel zu wenig sind. Nichtsdestotrotz lohnt sich ein Spaziergang durch diese durch & durch moderne Stadt selbstverständlich. Ich für meinen Teil liebe ja das Erkunden stylisher Metropolen, so dass Oslo seither auf der Prioritätenliste ganz oben stand. Dass die Stadt allerdings derart cool ist, hätte ich auch nicht gedacht. Es schreit eindeutig nach Wiederholung ;-)
Am meisten hat mich die Natur geflasht. Sowohl tagsüber als auch Nachts. Mit jedem Atemzug habe ich die Naturgewalten förmlich in mir aufgesogen. Nie habe ich mich bisher so geerdet gefühlt wie im Oslofjord. Es ist einfach unbeschreiblich schön, wundervoll. Natürlich können wir die ganze Welt bereisen. Von Madrid bis Marrakesch, von Dubai bis Ko Samui. Trotzdem werden wir in diesen extrem heißen Zeitzonen niemals die absolute Vollkommenheit finden. Klingt vielleicht etwas spirituell, aber ich glaube, ich habe meine Passion gefunden & die Kurzreise auf der Color Fantasy hat mir dabei geholfen xD
Kommentar schreiben